Rückblick – Ausblick

Wie alles anfing:

Am 12. November 2018 fand im Brandenburger Landtag zur Erinnerung an die 100jährige Wiederkehr der Verkündung des Frauenstimmrechts in Deutschland die Eröffnungsveranstaltung mit Britta Stark, Susanna Karawanskij, Theater 89, Christina Thürmer-Rohr, Sabine Rheinhold und den Sängerinnen der Gruppe „Gretchens Antwort“ statt.

Sabine Hering als Erzählerin in der szenischen Darstellung der Reichstagsdebatten im Kampf um das Frauenwahlrecht
Foto: Karoline Wolf

 

© Projektgruppe Frauenwahllokal (2018)

Besonders beeindruckend der „Weckruf zum Frauenstimmrecht“, gesungen von Kristin Schulze.

Foto: Karoline Wolf

Foto: Karoline Wolf

 https://youtu.be/1dyULIPKmpg

wie es weiterging:

Die Eröffnung des Frauenwahllokals in der Dortustraße in Potsdam fand am 23. November 2018 mit einem Festvortrag von Hedwig Richter, Hamburg, statt.

Foto: Irene Kirchner

 

Eine ausführliche Dokumentation der Ausstellung in Wort und Bild ist unter diesem Link zu finden: https://www.youtube.com/watch?v=jWCVYnqylXo&t=2s

Preisverleihung

Am 19.Februar 2019 bekam das Frauenwahllokal den Marie-Juchacz-Preis von der SPD-Fraktion des Bundestages verliehen.

 

Festveranstaltung im Barberini

Am 18. März 2019 wurde im Museum Barberini an die erste Stadtverordnetenversammlung mit weiblichen Abgeordneten erinnert, die 100 Jahre zuvor in diesen Räumen stattgefunden hatte.

Zu den Akteurinnen gehörten:

Jeanette Toussaint, Brigitte Faber-Schmidt, Ulrike Gutheil, Bettina Jahnke, Shelly Kupferberg, Antje Ravic, der Oberbürgermeister Mike Schubert und die Vorsitzende der SVV Potsdam Birgit Müller.

Finale der langen Veranstaltungsreihe rund um das Thema 100 Jahre Frauenwahlrecht war die Übergabe der Weltkugel „Uns gehört die Hälfte der Welt“, die im Barberini vom Publikum gestaltet wurde. Vor dem Plenarsaal des brandenburgischen Landtages übernahm die Landtagspräsidentin Britta Stark die Forderungen, verbunden mit der Hoffnung auf mehr Teilhabe von Frauen in allen Bereichen.

Foto: Sabine Hering

Stadt für eine Nacht – Das Frauenwahllokal wird mobil

Am 31. August 2019 nahm das Frauenwahllokal an dem großen Potsdamer Kulturevent „Stadt für eine Nacht“ teil und bekam für seine „Hütte“ den 2. Preis.

Nach rund 51 Veranstaltungen im Jahr 2018 und 2019 geht es 2020 und 2021 weiter

Frauenstraßennamen in der „Neuen Mitte“

Das Quartier „Neue Mitte“, das auf dem Terrain der abgerissenen Fachhochschule im Zentrum von Potsdam entsteht, soll auf Vorschlag von Mitgliedern des Frauenwahllokals drei Straßen mit den Namen bedeutender Frauen bekommen, deren Engagement mit dem unmittelbaren Umfeld verbunden war: Anna Flügge (1929 bis 1933 SPD-Stadtverordnete – Tagungsort Stadtschloss), Anna Zielenziger (1906 bis 1933 Vorsitzende des Israelitischen Frauenvereins – Synagoge am heutigen Platz der Einheit neben der Hauptpost), Dr. Erika Wolf (1946-1950 CDU-Stadtverordnete und Leiterin der Abteilung Frauen im CDU-Landesvorstand – symbolisch die Nähe zum heutigen Landtag)

Am 26. September 2019 haben der Kulturausschuss und danach die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung der Straßenbenennung zugestimmt.

Der Kampf um die Parität

Die Umsetzung des in Brandenburg durch den Landtag verabschiedeten Paritätsgesetzes wurde durch ein Urteil des Brandenburger Verfassungsgerichts im November 2020 aufgrund seiner angeblichen „Verfassungswidrigkeit“ infrage gestellt.

Aus Sicht des Frauenwahllokals ist die Parität ein weiterer wichtiger Schritt zur wirksamen Umsetzung des 1918 verkündeten Frauenstimmrechts.

Foto: privat

Das neue Projekt: “Potsdamerinnen ins Licht“ ab 31. Januar 2021

In Kooperation mit der Potsdamer Bürgerstiftung und der Brandenburger Frauenwoche wird ab 31.01.2021 in der Innenstadt an fünf bedeutende, aber „vergessene“ Potsdamerinnen erinnert. Ihre Portraits werden jeweils eine Woche lang mit Beginn der Dunkelheit auf die Fassade des ehemaligen Klosterkellers projiziert. Informationen über ihr Leben und Wirken sind dann über Podcasts – auch hier – verfügbar:

  • Anna Flügge (1885-1968), SPD-Stadtverordnete, Mitarbeiterin der Arbeiterwohlfahrt
  • Johanna Just (1861-1929), Schulgründerin, Pionierin der Frauen- und Mädchenbildung
  • Erika Wolf (1912-2003), CDU-Stadtverordnete, Vizepräsidentin der Welthungerhilfe
  • Anna Zielenziger (1867-1943), letzte Vorsitzende des Israelitischen Frauenvereins
  • Herta Hammerbacher (1900-1985), Gartenarchitektin, Professorin

Statement des Frauenwahllokals anlässlich der Verleihung des Marie-Juchacz-Preises am 18. Februar 2019 in Berlin

Sabine: Wir sind stolz darauf, dass die SPD Bundestagsfraktion uns mit dem Marie Juchacz Preis ausgezeichnet hat und danken für die damit verbundene Anerkennung unserer Arbeit.

Irene: Wir möchten diese Auszeichnung zum Anlass nehmen, einen kurzen Bogen von der Namensgeberin des Preises zu unserem Projekt ‚Frauenwahllokal‘ und wieder zurück zum Verhältnis Frauenbewegung und Sozialdemokratie zu schlagen.

Sabine: Marie Juchacz, die in diesem Jahr anstelle von Otto Wels als Namensgeberin des Preises ausgewählt wurde, ist vor allem durch ihre Rede, die sie genau vor 100 Jahren in der Nationalversammlung gehalten hat, berühmt geworden: Wir kennen die Rede alle: „Statement des Frauenwahllokals anlässlich der Verleihung des Marie-Juchacz-Preises am 18. Februar 2019 in Berlin“ weiterlesen