Erika Wolf gründet 1945 die Potsdamer CDU mit und wirkt bis zu ihrer Flucht in die Bundesrepublik 1950 als Stadtverordnete. Von 1965 bis 1976 ist die Juristin Bundestagsmitglied, ab 1967 Vizepräsidentin der Welthungerhilfe. Nach 1989 unterstützt sie den Wiederaufbau des CDU-Landesverbandes Brandenburg und engagiert sich dort.
Wir freuen uns über die große Resonanz und Begeisterung für unser Projekt! Sie lässt uns allerdings befürchten, dass Leute nicht nur zufällig an den illuminierten Frauen vorbeigehen und kurz verweilen, sondern gezielt aufbrechen könnten, um sich die Potsdamerinnen im Licht anzusehen. Das ist angesichts der immer noch dramatischen Infektionslage nicht gut.
Wir haben uns daher entschieden, erstmal nur digital zu starten.
Am 12. November 2018 fand im Brandenburger Landtag zur Erinnerung an die 100jährige Wiederkehr der Verkündung des Frauenstimmrechts in Deutschland die Eröffnungsveranstaltung mit Britta Stark, Susanna Karawanskij, Theater 89, Christina Thürmer-Rohr, Sabine Rheinhold und den Sängerinnen der Gruppe „Gretchens Antwort“ statt.
Sabine Hering als Erzählerin in der szenischen Darstellung der Reichstagsdebatten im Kampf um das Frauenwahlrecht Foto: Karoline Wolf
Am 19.Februar 2019 bekam das Frauenwahllokal den Marie-Juchacz-Preis von der SPD-Fraktion des Bundestages verliehen.
Festveranstaltung im Barberini
Am 18. März 2019 wurde im Museum Barberini an die erste Stadtverordnetenversammlung mit weiblichen Abgeordneten erinnert, die 100 Jahre zuvor in diesen Räumen stattgefunden hatte.
Zu den Akteurinnen gehörten:
Jeanette Toussaint, Brigitte Faber-Schmidt, Ulrike Gutheil, Bettina Jahnke, Shelly Kupferberg, Antje Ravic, der Oberbürgermeister Mike Schubert und die Vorsitzende der SVV Potsdam Birgit Müller.
Foto: Karoline Wolf
Foto: Karoline Wolf
Foto: Karoline Wolf
Foto: Karoline Wolf
Foto: Karoline Wolf
Foto: Karoline Wolf
Finale der langen Veranstaltungsreihe rund um das Thema 100 Jahre Frauenwahlrecht war die Übergabe der Weltkugel „Uns gehört die Hälfte der Welt“, die im Barberini vom Publikum gestaltet wurde. Vor dem Plenarsaal des brandenburgischen Landtages übernahm die Landtagspräsidentin Britta Stark die Forderungen, verbunden mit der Hoffnung auf mehr Teilhabe von Frauen in allen Bereichen.
Foto: Sabine Hering
Stadt für eine Nacht – Das Frauenwahllokal wird mobil
Am 31. August 2019 nahm das Frauenwahllokal an dem großen Potsdamer Kulturevent „Stadt für eine Nacht“ teil und bekam für seine „Hütte“ den 2. Preis.
Foto: Susanne Stich
Foto: Susanne Stich
Foto: Susanne Stich
Foto: Susanne Stich
Foto: Irene Kirchner
Foto: Irene Kirchner
Nach rund 51 Veranstaltungen im Jahr 2018 und 2019 geht es 2020 und 2021 weiter
Frauenstraßennamen in der „Neuen Mitte“
Das Quartier „Neue Mitte“, das auf dem Terrain der abgerissenen Fachhochschule im Zentrum von Potsdam entsteht, soll auf Vorschlag von Mitgliedern des Frauenwahllokals drei Straßen mit den Namen bedeutender Frauen bekommen, deren Engagement mit dem unmittelbaren Umfeld verbunden war: Anna Flügge (1929 bis 1933 SPD-Stadtverordnete – Tagungsort Stadtschloss), Anna Zielenziger (1906 bis 1933 Vorsitzende des Israelitischen Frauenvereins – Synagoge am heutigen Platz der Einheit neben der Hauptpost), Dr. Erika Wolf (1946-1950 CDU-Stadtverordnete und Leiterin der Abteilung Frauen im CDU-Landesvorstand – symbolisch die Nähe zum heutigen Landtag)
Anna Flügge mit Tochter Hilde, um 1929 (Privatbesitz Ursula Demitter)
Erika Wolf, 1960er Jahre (Deutscher Bundestag/Slomifoto)
Anna Zielenziger mit ihrem Mann Julius, 1936 (Privatbesitz Ellen Fränkel)
Am 26. September 2019 haben der Kulturausschuss und danach die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung der Straßenbenennung zugestimmt.
Der Kampf um die Parität
Die Umsetzung des in Brandenburg durch den Landtag verabschiedeten Paritätsgesetzes wurde durch ein Urteil des Brandenburger Verfassungsgerichts im November 2020 aufgrund seiner angeblichen „Verfassungswidrigkeit“ infrage gestellt.
Aus Sicht des Frauenwahllokals ist die Parität ein weiterer wichtiger Schritt zur wirksamen Umsetzung des 1918 verkündeten Frauenstimmrechts.
Foto: privat
Das neue Projekt: “Potsdamerinnen ins Licht“ ab 31. Januar 2021
In Kooperation mit der Potsdamer Bürgerstiftung und der Brandenburger Frauenwoche wird ab 31.01.2021 in der Innenstadt an fünf bedeutende, aber „vergessene“ Potsdamerinnen erinnert. Ihre Portraits werden jeweils eine Woche lang mit Beginn der Dunkelheit auf die Fassade des ehemaligen Klosterkellers projiziert. Informationen über ihr Leben und Wirken sind dann über Podcasts – auch hier – verfügbar:
Anna Flügge (1885-1968), SPD-Stadtverordnete, Mitarbeiterin der Arbeiterwohlfahrt
Johanna Just (1861-1929), Schulgründerin, Pionierin der Frauen- und Mädchenbildung
Erika Wolf (1912-2003), CDU-Stadtverordnete, Vizepräsidentin der Welthungerhilfe
Anna Zielenziger (1867-1943), letzte Vorsitzende des Israelitischen Frauenvereins
Herta Hammerbacher (1900-1985), Gartenarchitektin, Professorin
„Schnittchen-Termine schmeiße ich gnadenlos raus“, sagte die SPD-Bundestagsabgeordnete Manja Schüle, die beim ersten „After-Work-Sekt & Snack“ im Frauenwahllokal zu Gast war. Bei dem es nur nebenbei um Häppchen und Smalltalk sondern hauptsächlich um einen intensiven Erfahrungsaustausch in Sachen – Wie kommen mehr (junge) Frauen in die (Bundes-)Politik?- ging.